Wie bin ich als Mensch gemittet?

Ich kann mich nicht nur mit meinem Körper zentrieren, sondern auch mit meiner Seele. Ein historisches, kunstvoll gestaltetes Stück Stein ist die Altarplatte von Romainmôter. Der Mensch ist nun in seinem Herzen gemittet. Er erlebt nun die Welt mit seiner Seele.

Die 8-blättrige Rosette auf der Kanzel von Romainmôtier¹

In der Mitte der Altarplatte von Romainmôtier ist eine Rosette abgebildet. Sie liegt auf dem Schnittpunkt aller vier Kreuzesbalken oder den 4 menschlichen Körpern. Der Altarstein stellt die inkarnierte, durch den Körper sichtbare Geist-Seele des Menschen, also den Menschen nach Leib, Seele und Geist, dar.

Im menschlichen Körper entsteht ein Innenraum, in dem der Mensch bewusst denken, halbbewusst fühlen und meistens unbewusst wollen kann.

Er ist sich im Gegensatz zum Tier seiner selbst bewusst. Er kann sich immer besser ergreifen und sein Bewusstsein verwandeln.
Diese Fähigkeit des Menschen, die nur mit Freiheit in der Gegenwart möglich ist, nennt man, sich mit seinem Ich ergreifen. Dies geschieht nie automatisch. Der Mensch kann sich auch bewusst erinnern und die Möglichkeiten der Zukunft ausloten. Selbstverständlich kann er sich bewusst aufrichten und bewegen. Er lebt nun im Jetzt. Auch wenn er sich erinnert, kann er sich nur in der Gegenwart an die Vergangenheit erinnern. Auch die Zukunftsmöglichkeiten werden uns nur in der Gegenwart klar.
Die Rosette zeigt auch, dass der Mensch, wenn er alle oben geschilderten Fähigkeiten entwickelt, im Herzen zentriert ist. Er erlebt die Welt mit seinem seelischen Innenraum, der häufig mit den Gefühlskräften gleichgesetzt wird. Genauer muss man aber sagen, dass das Herz den Schnittpunkt der Denk-, Gefühls- und Willenskräfte bildet.

Wenn man im Herzen zentriert ist, hat man aktiv das Denken, das Fühlen und das Wollen ins Gleichgewicht gebracht.

¹ Siehe Beitrag zur Altarplatte von Romainmôtier auf Delta Pädagogik

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