Gehmeditation und Wiedergeburt

Der Mensch kann im Liegen, im Gehen und sitzend meditieren.

Es gab in der Antike eine eigene philosophisch Richtung der Peripatetiker https://de.wikipedia.org/wiki/Peripatos, die viele Erkenntnisse beim Gehen erlangt hat.

Wir wollen heute beschreiben, was man mit einer Aufmerksamkeits- oder Wahrnehmungsmeditation beim Gehen feststellen kann:

Gehen

Das Gehen ist ein komplizierter Vorgang. Die menschliche Brust oder das Herz mit dem Kopf oder Gehirn bewegen sich mit den Gliedern fort. Ein Fuss hebt sich, bewegt sich fort, dann muss der Mensch diesen Fuss abstellen, weil er sich im Schwerefeld aufhält. Dann hebt sich der zweite Fuss usw. Man kann drei Phasen unterscheiden: heben, tragen, stellen.

Denken, Fühlen und Wollen beim Gehen

Beim Schreiten ist das Heben des Fusses mit Gefühlen verbunden oder der Gleichheit (Jeder Mensch geht gleich.). Beim Heben lächelt der Mensch oftmals. Er überwindet die Schwerkraft. Das Vorwärtsgehen oder Tragen ist unbewusst bis bewusst mit Gedanken verbunden oder der Freiheit. Das Abstellen des Fusses geschieht mit Willen. Auch die Sozialität kann man mit bewussten Willen erklären. Der Ich-Mensch will sich willentlich mit der Erde verbinden und erreichen, dass dies für alle möglich wird.

Der Mensch kann beim Gehen frei bestimmen, wohin er gelangen will. Er kann den Fuß in der Luft drehen, wohin er will.

Beim Abstellen muss er Willen aufwenden und ist nicht mehr frei. Jeder Mensch muss seinen Fuss abstellen. Er unterliegt der Schwerkraft.

Er kann aber mit dem Denken steuern, wohin er geht.

Der menschliche Wille

Es braucht aber bei allen Phasen des Gehens den menschlichen Willen. Das Denken ist gepaart mit Fühlen und Wollen. Der Mensch ist kein Roboter, der gefühllos und blind vorwärts geht und keine Freiheit hat.

Er geht dem Gefühls-Strom entgegen. Er hat den Zeitstrom oder den Lebensstrom, der vorwärts fliesst, hinter sich. Der Gedanken-Strom als Ich-Strom kommt von oben, der Strom des physischen Körpers oder der Willensstrom von unten. Wo sich die vier um 90° verschobenen Zeitströme im Herz treffen, entsteht ein Doppelwirbel.

Alle Ströme sind im Ich zentriert. Der Körper als „Wohnung“ des Ichs trägt den Menschen seinem Schicksal entgegen.

Auf diese Weise lebt in der Gegenwart der Ich-Mensch auf geistige Art auf der Erde. Das Ego – ein Produkt der Körper-Seele – kann sich nicht egoistisch ausleben.

Das labile Gleichgewicht

Das labile Gleichgewicht ermöglicht (der Mensch ist frei, wohin er will), dass der Mensch sich entwickeln kann. Zu Fuß oder mit der Technik gelangt der Mensch an den Ort und zu der Zeit, wo ihn sein Schicksal ereilen kann. So kann sich der Mensch weiterentwickeln.

In einem Leben kann er nicht alles erleben.

Er braucht dazu mehrere Leben.

Erst nach langer Zeit, wo er mehrere Inkarnationen erlebt, ist er so weit entwickelt, dass er nicht mehr auf die Erde in einem physischen Leib zurückkehren muss. Er hat dann sein Schicksal vollkommen ausgelebt und kann sich Aufgaben nehmen, mit denen er anderen hilft. Dazu muss er nicht mehr in der Materie mit ihren elektromagnetischen Feldern leben.

Karma oder Schicksal des individuellen Geistes

In Raum und Zeit auf der Erde entwickelt der Mensch sein Ich. Durch die Widerstände auf der Welt entrwickelt sich der Mensch letztlich.

J. W. von Goethe drückte diese Tatsache mit folgenen Worten in seinem Faust aus:[

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. …
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.

Johann Wolfgang von Goethe

Wiedergeburt oder Reinkarnation des Geistes

Werd ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! Du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen, / dann will ich gern zugrunde gehn!


Johann Wolfgang von Goethe

Goethe weist darauf hin, dass der Mensch, wenn er seine Entwicklung stoppt, in den Abgrund stürzt und Beute des Teufels wird.

Dieses Gesetz des Stillstandes kann man auch als Hinweis auf die Reinkarnation des individuellen Geistes deuten.

Der individuelle Menschengeist oder das Ich unterliegen der Reinkarnation oder der Wiedergeburt des Geistes. Der Mensch hat sein Schicksal und ist mit niemandem vergleichbar.

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