Die drei Zentrierungsstufen

Die Zentrierung

Wenn wir die dynamische Mitte zwischen dem Extrem nach oben und dem Extrem nach unten halten können, zentrieren wir uns.

Diese Mitte entsteht nicht von selbst. Man muss innerlich aktiv sein und sich immer bemühen. Man darf nicht nach oben in die Felder ausweichen und seinen Körper nicht ganz ergreifen oder nach unten sich zu stark mit der Materie seines Körpers verbinden und in die Materie fallen. Beim nach oben „Entwischen“ wird man leicht schwärmerisch und betont seine Gefühle auf ungute Weise, beim nach unten „Fallen“ versinkt man in seinem Körper und kann die Welt intellektuell sehen oder wird ganz allgemein stumpf. Auf beide Arten ist man egoistisch: Man wird entweder von seinen Emotionen oder von seinen kalten Gedanken, aber immer von seiner Körperlichkeit bestimmt.

Bsp aus der Weihnachtszeit:

Wenn wir die Gefühlswelt der Anbetung der Hirten übersteigern, „heben“ wir „ab“ und werden zu schwärmerischen und „kitschigen“ Christen.

Wenn wir die Gedankenwelt der Anbetung der drei Könige und der ganzen Bibel mit unserem kalten Verstand analysieren, schauen wir materialistisch auf das Christentum. Wir betrachten nur die irdische Seite von Jesus Christus und haben keinen Zugang zu seiner Göttlichkeit.

Erst wenn wir uns immer wieder das Gleichgewicht zwischen dem Menschen Jesus Christus und dem Gottessohn herstellen, handeln wir menschlich und sind im alten religiösen Sinn gute Christen.

Richtig menschlich und gut ist man nur gegenwärtig und  in der dynamischen Mitte. Man ist dann achtsam und bemerkt möglichst viel.

Man kann diesen Zustand aber nicht lange ohne innere Aktivität halten. Die Vergangenheit kann in unserem Bewusstsein dominieren, was früher gut war, wird schlecht oder sogar böse.

Das Gute muss der Mensch sich immer wieder neu schaffen, sonst wird es böse. Deshalb können gute, nur überlieferte Ideen böse werden. Jede Institution wie Kirchen, Firmen, Schulen verlieren ihre Stosskraft und können zu Grunde gehen oder erstarren, wenn nicht die Menschen jeder neuen Generation das Gute auf ihre Art neu schaffen. Nur gute Meinungen oder abstrakt gute Ideen, die von lebendigen Menschen nicht ergriffen und individuell ausgeführt (getan) werden, müssen sich in ihr Gegenteil verkehren. Deshalb findet man bei jeder Organisation gut gemeinte abstrakte Ideen, die in ihrer automatischen Anwendung unmenschlich sein können. Beispiele der Vergangenheit gibt es viele wie die Inquisition, die ehemaligen kommunistischen Staaten, das Kastenwesen im alten Indien usw.

Hält man passiv an etwas fest und durchdringt es in der Gegenwart nicht mehr entstehen absurde, unmenschliche Gebilde wie z.B.

  • der chinesische Staat, der immer noch kommunistisch ist, sich aber äusserst kapitalistisch gebärdet.
  • die kapitalistischen Demokratien, welche die menschliche Freiheit nur deklarieren, diese aber in ihrem Schulsystem, in ihrer Politik und Technik nicht ernst nehmen.
  • verschiedenste Sekten, welche ihre Mitglieder bestimmen und manipulieren statt befreien.
  • Religionen, die unmenschlich sein können, obwohl ihre Kernaussagen den Menschen dienen wollen.
  • Wissenschaft, die eigentlich die Wahrheit herausfinden und nicht dem Geld dienen will.
  • Kunst, welche im Grunde genommen die Verbindung zwischen Wissenschaft und Religion schaffen könnte, aber vielfach der Scharlatanerie, dem Egoismus und Geld dient.

Man könnte noch viele Beispiele anfügen.

Der Übergangszustand

Rutschen wir nur ein bisschen aus der dynamischen Mitte, befinden wir uns im Übergangszustand. Wir leben vergangenheitsbestimmt im sogenannten Normalbewusstsein.

Die Dezentrierung

Bestimmen uns unsere unsichtbaren Körper oder verbinden wir uns zu stark mit der Materie unseres sichtbaren Körpers, sind wir ein dezentrierter Mensch.

Wir können dann ein verbissener Schwärmer oder ein harter Materialist, der nur den Körper akzeptiert, sein. Im ersten Fall besteht alles aus allgemeinem Geist, im zweiten nur aus Materie.

Den Menschen  als geistiges, seelisches und körperliches Wesen kennen und akzeptieren wir nicht.

Erscheinungsformen wie die verschiedenen Syndrome (ADS und ADHS, Autismus und Asperger, Depressionen und Manie, Mager- und Fress-Sucht usw.) treten immer öfter auf. Es sind verschiedene Formen der Willensschwächung und des blockiert und angetrieben Werdens durch den Körper. Er besteht ja aus dem sichtbaren physischen Körper und dem unsichtbaren Energie-, Seelen- und Individualkörper. Deshalb dominiert bei ADS, Autismus, Depression und Magersucht immer das Unsichtbare. Die Kraft des allgemeinen Willens kann den physischen Körper nicht ergreifen. Bei ADHS, Asperger, Manie und Fress-Sucht wird die Umwelt direkt negativ beeinflusst, weil der physische Körper von einem nicht individuellen Willen ergriffen und „gesteuert“ wird.

Auch die Zunahme der Sekten, der  materialistische Weltanschauungen, der oft kriegerisch ausgetragenen Konflikte und menschenverursachten Katastrophen ist eine häufig erwähnte Tatsache.