Weihnachten

Inkarnation des Geistes

Die Inkarnation jedes Menschen, besonders die Geburt des Jesusknaben, ist ein äusserst komplizierter Vorgang.

Der menschlich individuelle Geist, der aus der  Unendlichkeit des Alls und der Zeit- und Raumlosigkeit kommt, muss sich mit seinem Körper auf der Erde verbinden. Damit der Mensch nicht ein geistiger Roboter in einem Körper wird, schafft seine Seele eine Verbindung mit seinem Körper. So bewohnt der Mensch als mitfühlendes, seelisches Wesen seinen Körper und kann sich nicht nur wie eine Maschine bewegen.

Zwei Seelen

Die Seele kann sich mehr dem Geist hingeben. Dann spricht man von Geist-Seele. Gibt sie sich mehr dem Körper hin, kann von Körper-Seele gesprochen werden. Auf der Erde geschieht dies durch die Atmung.

Körper

Der Körper „wächst“ von unten seinem Geist, der von oben kommt, entgegen. Beim Erwachsenen kann sich der Mensch seines individuellen Geistes hell bewusst sein. Seinen Körper erlebt und empfindet er, ist sich aber seiner Funktionen meist unbewusst. Nur intellektuell kann er viele Details über seinen Körper wissen.

Deshalb spricht man bei der Pädagogik, bei der Therapie und der Selbststentwicklung von zwei Wegen.

Erster Weg

Beim ersten Weg ergreift der Mensch seinen Körper hell bewusst. Er erlebt sich als ewigen Geist von oben kommend. Im Jetzt macht er Übungen, um den verhärtenden und auflösenden Einflüssen der Materie des Körpers nicht zu unterliegen.

Zweiter Weg

Beim zweiten Weg wird der Körper mit Massagen, Bewegungen, Wärmeeinwirkungen, natürlichen Medikamenten, pädagogischen Massnahmen usw. so behandelt, dass er ein bewegliches Gefäss für den menschlichen Geist bleibt oder wird.

Diese beiden Wege werden schon bei Aristoteles als die beiden Nous erwähnt.

Inkarnation von Jesus-Christus

Auch bei der Inkarnation von Jesus-Christus wird der eine Schwerpunkt in der Bibel mehr auf den Geist, der andere mehr auf den Körper gelegt.

Es wird ja in der Bibel vom Menschen- und Gottessohn gesprochen. Ab der Jordantaufe durch Johannes den Täufer wird darauf hingewiesen, wie Christus als Gottessohn im Menschen Jesus vom 30. bis zum 33. Jahr sich immer mehr entfaltete.

Die Heiligen drei Könige

Das Kommen der Heiligen drei Könige oder der Magier aus dem Morgenland am 6. Januar beschreibt den Schwerpunkt des Geistes.

Die Könige interessieren sich, wie die geistige Wesenheit durch das All auf die Erde kommt. Sie folgten deshalb dem Stern bis nach Bethlehem. Es ist der Weg, den der Mensch bei seiner Inkarnation von oben nach unten auf die Erde beschreibt.

Die Hirten

Der Schwerpunkt des Körpers wird durch die Hirten geschildert, die am 24.12. zum Stall von Bethlehem ziehen, um das neu geborene Jesuskindlein zu verehren.

Die Hirten sind Gemütsmenschen. Sie lieben das Jesuskindlein, das in der Krippe liegt. Es ist der Weg, wie der Mensch bei seiner Fleischwerdung in seinem irdischen Körper zu leben beginnt. Der MenschenGottesleib richtet sich in seinen ersten Jahren immer mehr himmelwärts. Es ist also der Weg von unten nach oben.

 

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