Bewusstseinsstufen im Laufe der Evolution

Das Bewusstsein

Die hirnabhängigen Gefühle des Menschen gehen auf das Pleistozän (Beginn vor ca. 2,5 Millionen Jahren) zurück. Mit den archaischen Gefühlen wie Wut und Angst reagierte der Körper des Menschen auf seine Umwelt. Man sagt heute wissenschaftlich, dass das limbische System (besonders in der Amygdala) sehr früh unbewusst ausgebaut wurde. Es repräsentiert auch heute noch die die archaischen Gefühle.

Einige Reaktionen auf halbbewusst oder wie im Traum aufsteigende Emotionen:

Wut führt zu Angriff.

Angst führt zur Flucht.

Glück führt zur Begeisterung.

Überraschung führt zum Erkunden.

Abscheu führt zum Ausspuken.

Traurigkeit über einen Verlust führt zu Anpassung und Neuorientierung.

Das Kleinhirn könnte unter anderem ein wichtiger Repräsentant des Gemüts sein: Es scheint bei einer Vielzahl emotionaler und kognitiver Fähigkeiten beteiligt zu sein.

Man darf aber auch die Bewegungen, die unter anderem im Kleinhirn im Zusammenhang wahrgenommen werden, nicht vergessen. Denn alle Handlungen werden durch Bewegungen, die unter anderm im Kleinhirn wahrgenommen werden müssen, verwirklicht. Jeder Automatismus wurde am Anfang durch (aufmerksames) Denken ermöglicht. Wenn dieser Vorgang nicht mehr im Bewusstsein ist, prägte er z.B. das Kleinhirn mit seinen Mustern. Man spricht dann von abgespeicherten Bewegungsmuster, die bei unverletzem Kleinhirn aktiviert werden, wenn man sich bewegt. Eigentlich sind diese Bewegungsmuster auch Gedankenmuster. Fällt ihre Wahrnehmung aus, kann man sich nicht mehr bewegen, obwohl die Muskeln, Sehnen und Knochen funktionstüchtig sind. Durch regelmässiges Training kann man im Hirn neue Nervenzellen bilden und die alten, nicht mehr funktionsfähigen ersetzen. Der Grund zur Bewegung ist der menschliche Wille, nicht die Impulse, die über die motorischen Nerven geleitet werden sollten.

Deshalb sind die motorischen Nerven nur zur Wahrnehmung der Bewegungen da. Wenn der Mensch nicht will, bewegt er auch einen gesunden Körper nicht und bleibt bewegungslos. An einen Computer angeschlossen, kann man mit Computerimpulsen, die über die motorischen Nerven die Muskeln zur Bewegung veranlassen können, einen Menschen und auch Tiere so bewegen, wie man den Computer programmiert. Hier muss man von der Bewegung eines zur Biomaschine degradierten menschlichen oder tierischen Körpers sprechen. Die menschliche Bewegung ohne Computerunterstützung beschreibt man aber nicht!

Weil die Vorgänge im Kleinhirn unbewusst geschehen, laufen die Bewegungen meistens unbewusst und automatisch ab. Da aber auch das Grosshirn mit dem Kleinhirn kompliziert verbunden ist, können die Bewegungen  auch mit unserem Bewusstsein durchgeführt werden. Man weiss aber in der Wissenschaft noch nicht, ob die Vorstellungen (Theorien), die beim computerunterstützten Menschen zum Erfolg führen, auch für den Menschen ohne Einfluss der Technik gelten.

Die Bewegungen sind ja Voraussetzung zu Handlungen. Die Motive dazu sind im Körper, in den Gefühlen und im Denken zu suchen. Die Frage, ob der Mensch frei sein kann, wird erst beantwortet werden, wenn man das Denken in seiner Aktivität durchschaut. Solange man das Hirn mit einem Computer vergleicht und glaubt, dass das Hirn mit seinen immer komplizierter werdenden Mustern und seelischen Struktuen den Geist bildet, kann man nichts über die menschliche Freiheit aussagen.

Durch die Erforschung der emotionalen Intelligenz und die Hirnforschung im Allgemeinen, erfährt man, dass der kalte Verstand (IQ) ohne Gemüt zu wenig bewirken kann. Der Emotionalquotient (EQ) wurde 1995 von D. Goleman bekannt gemacht.

Im Laufe der Zeit wurden durch die Ausbildung des Grosshirns die Gefühle mit Gedanken, die noch unbewusst waren, differenziert. Man spricht heute von der Feinregulierung der Gefühle im präfrontalen Cortex. Das Grosshirn ist deshalb mit dem  limbischen System kompliziert „verschaltet“.

Noch später wurde der Neocortex ausgebildet. Der Neocortex repräsentiert den Verstand.

Ganz neu ist die Entdeckung des „aufmerksamen Gehirns“, eine haselnussgrosse Zone an der Stirn. Man kann nun ganz wach in der Gegenwart  sich selber mit seinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen „betrachten“ und gezielten Einfluss nehmen, d.h. sich verändern. Wir befinden uns an der Übergangszone Körper – Geist. Der Geist wirkt nun nicht mehr unbewusst durch den Körper, sondern wir können das Wirken des individuellen, menschlichen Geistes bewusst erleben. Unter diesem Geist versteht man nicht die Fähigkeit zu denken, sondern sein Denken, Fühlen und Wollen mit seinem bewussten Willen wahrzunehmen und zu beeinflussen. Der Mensch kann heute als Willenswesen „schöpferisch“ werden. Er ist daran, sich die Freiheit im Denken, Fühlen und Wollen aktiv zu erobern.

Der geistige Mensch braucht ein Hirn und seinen ganzen Körper, um in der sinnlichen Welt in Freiheit zu wirken.

Man muss seinen Geist auf „die Erde bringen“ können. 

Die farbigen Hüte

Auch die heutige Subtilität und Komplexität von Gedanken und  Gefühlen (z. B. gefühlsgesättigte Gedanken über Gefühle) hat sich erst mit dem Neocortex inklusive dem „aufmerksamen Gehirn“ entfaltet. Wir können ja heute zwischen Zonen des Denkens, des Fühlens und der Motorik im Gehirn unterscheiden. Für jede Handlung (Bewegung) braucht  der Mensch aber seinen Willen.

Ohne eigenen Willen geschieht nichts Vernünftiges.

Bild des Bewusstseinszustandes

Wir können als Bild des Bewusstseinszustandes uns vorstellen, dass wir folgende Hüte übereinander anhaben. Der gelbe Hut (wir sind hellwach) geht uns ohne innere Aktivität ganz schnell verloren. Immer wenn wir aus der Gegenwart fallen und vergangenheitsorientiert sind, haben wir nur noch den grün-roten (wir sind wach) und dunkelroten (wir sind träumend) Hut an.

Wenn wir nur von unseren Emotionen „gesteuert“ werden, haben wir sogar den grün-roten Hut verloren und nur noch den dunkelroten an.

Bei Amokhandlungen ohne menschliches Bewusstsein hat der Mensch keinen Hut mehr an. Er ist „fremdgesteuert“.

Nun folgt in Stichworten eine Zusammenfassung der drei Hüte:

Dunkelroter Hut: Archaische Seele

In emotionalen  Notfällen Kontrollübernahme der Amygdala. Blitzschnell (schneller als mit Denken des präfrontalen Cortex), aber ungenau.

Vergangenheitsorientiert in den Gefühlsstrukturen und -Mustern.

Nur Umweltreize und Hormone dirigieren den Menschen.

 

Gefühlsgesteuert

 

Sich innerlich oder sogar äusserlich aufregen

 

reagieren ohne zu denken

 

Hirn nicht „eingeschaltet“

 

 

 Ich bin aufmerksam und stelle fest, dass ich den dunkelroten Hut angehabt habe.

 

 

Grün-roter Hut: Antike Seele

Zusammenarbeit des Denkens und Fühlens im präfrontalen Cortex und dem limbischen System.

Vergangenheitsorientiert im Denken und Fühlen.

Erziehung und Erfahrung. Feld- Hirnstrukturen, Materie-Hirnmuster.

Intelligenz im traditionellen Sinne ist kein zuverlässiger Prädiktor für Erfolg (Fortkommen, Prestige, Glück) im Berufs- und Privatleben;sie eignet sich bestenfalls als Prädiktor für Erfolg in der Schule oder als Hochschullehrer.

 

Alles mit Gedanken regeln

 

Gedankentyp, Verstand

 

Intellektuell, zynisch, egoistisch

 

 

 

Alles auf Gefühle abstützen

 

Gefühlstyp, Gemüt

 

Alles „spüren“

 

„Vibrationen“, gefühlsduselig, egoistisch

 

 Ich bin aufmerksam und stelle fest, dass ich den grün-roten Hut angehabt habe.

 

 

 

Gelber Hut: Neuzeit Seele

Aufmerksames Gehirn, Nuss auf Stirn (Punkt bei Inderinnen), Gegenwärtigkeit, Nachbilder, Ultrakurzzeitgedächtnis

Die  emotionale Intelligenz

  • emotionale Selbstwahrnehmung
  • emotionale Selbstregulation
  • Fähigkeit zu Selbstmotivation und Belohnungsaufschub
  • Empathie
  • soziale Kompetenz

Die Aufmerksamkeitsübungen

  • Zur Bewusstseinssteigerung
  • Zur Entwicklung
  • Evolution wird vom Menschen in die Hand genommen

Die Aufmerksamkeitsmeditationen

  • Als Prophylaxe
  • Als Therapie

 

  • Sicher sein

 

  • Ruhig sein

 

  • Im „Jetzt“ leben

 

  • Keine Angst haben

 

  • Nicht manipulierbar sein

 

  • Freundlich sein

 

  • Zeit für Wichtiges haben

 

 

 Ich bin aufmerksam und stelle fest, dass ich den gelben Hut angehabt habe.

 

 

 

 

 

Da wir als körperliches Wesen eine Evolution haben, haben wir immer unter dem obersten Hut alle anderen Hüte an. Wir können vom oberen Hut nach unten wirken. Erst  mit dem gelben Hut, der die Freiheit ermöglicht, können wir entscheiden, was wir wollen.

In der Gegenwart können wir dann entscheiden, ob wir den Hormonen, den Hirnmustern und den Seelenstrukturen folgen wollen oder ob wir unsere Freiheit als geistiges Willenswesen wahrmachen wollen.

Mit dem gelben Hut können wir die Freiheit und Liebe verwirklichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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