Hirnforschung und der freie Wille des Menschen

Je genauer man die Funktionen des Gehirns kennt, desto weniger kann man aus naturwissenschaftlicher Sicht die Existenz des freien Willens des Menschen annehmen. So vertritt der Mainzer Neurophilosoph Thomas Metzinger folgende Meinung: “Der Mensch sei ein Wesen, das sich zwar danach sehne, unsterblich zu sein, aber schrittweise entdecken müsse, dass er endlich und nicht mehr als eine seelenlose Ego-Maschine sei.“ 1 Mit den harten Fakten der Neurowissenschaften wird die Vorstellung des Menschen als einem selbst bestimmt denkenden und handelnden Wesen immer unwahrscheinlicher.

Auf Grund der Logik des heutigen naturwissenschaftlichen Alltagsbewusstseins, das sich ja ausschliesslich auf die Funktionen des Gehirns stützt und sich nicht bewusst ist, dass das überbewusste Delta–Bewusstsein uns zum Menschen macht, muss man sich konsequenterweise als seelenlose Ego-Maschine fühlen und erkennen. Diese auf harte Fakten abgestützte Konsequenz erschüttert aber zu Recht viele Geisteswissenschaftler, die keine harten Fakten als Gegenargument zu bieten haben.

Im Bereich des Vergangenheitsdenkens, was dem naturwissenschaftlichen Denken entspricht, ist man Sklave der Gehirnfunktionen. Man muss den Schritt machen, sein Alltagsbewusstsein mit dem Delta-Bewusstsein zu ergänzen, um das Vergangenheitsdenken mit dem Gegenwartsdenken zu beobachten. Dann werden wir erleben, dass wir nicht nur die seelenlose Ego-Maschine sind, von der die Neurowissenschafter sprechen. Weil jeder Mensch vom menschlichen, für das naturwissenschaftliche Denken unfassbaren, da immateriellen, Seelen-Geist-Kern durchdrungen ist (je nach Zentrierung), kann sich jeder Mensch nicht nur als seelenlose Ego-Maschine erleben. Mit dem Denken des Alltagsbewusstseins ist die Suggestion der seelenlosen Ego-Maschine einleuchtend. Erlebt man die Wirksamkeit des Deltas am eigenen Leib, verfällt man dieser Suggestion nicht mehr. Die Anwendung der vier Leitsätze ist das einfachste Mittel um zu erleben, dass mein Seelisch-Geistiges stärker als die materiellen Hirnfunktionen ist. Wenn man sich im Meer des Materiellen, der Hirnfunktionen, treiben lässt, erlebt man die seelenlose Ego-Maschine. Ergreift man sich innerlich, erlebt man, dass eine andere Instanz – das Delta – die Führung übernommen hat! Die Hirnfunktionen, die uns steuern wollen, sind immer noch spürbar, aber wir selbst kämpfen gegen die reine Hirnsteuerung und können unser Leben mindestens zum Teil in die Hand nehmen. Dies habe ich in meinen Veröffentlichungen auf dieser Website bereits aufgezeigt.

1 Artikel im Tagesanzeiger vom 11.1.08, Bund Wissen: Hirnforschung und der freie Wille des Menschen

Ein Kommentar

  1. Ich muss zugeben, ich war gerade ein bisschen verdutzt, da mir gar nicht bewusst war, dass nicht jeder Forscher auch das Bild von einem Menschen hat, dass der Mensch nicht hauptsächlich durch das Hirn funktioniert. Doch was Fakt ist: Die meisten Forscher glauben ja, den Menschen auf Grund von Hirnanalysen komplett entschlüsseln zu können und vergessen dabei ganz, dass es noch einen überphysischen, also körperunabhängigen menschlichen Geist gibt.

    Mit freundlichem Gruss

    Leo

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