Pfingsten

Als gläubiger Christ feiert man alljährlich nach der Auffahrt das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten. Da sein Kommen erst durch das Leben und Sterben von Jesus Christus möglich wird und Flammen über den Häuptern, das Rauschen und sein Wesen in der Bibel beschrieben werden, haben wir ein trinitarisches Ereignis vor uns. Wir sehen, hören und erleben die väterliche Welt tiefer, z.B verstehen und sprechen alle Betroffenen alle Sprachen und sehen Dinge wie Flammen über den Köpfen der anderen. Die Menschen, die ihr Bewusstsein noch nicht verwandelt haben, nehmen dies nicht wahr. Es ist den Gläubigen klar, dass der Heilige Geist auch von Christus kommt, da man auf diese Weise durch den Heiligen Geist  Christus anders und tiefer erfährt.

Wie können wir in der heutigen Zeit dieses Pfingsterlebnis auch haben und die Feiertage nicht nur als „Velo-Tage“ oder Kurzferien nutzen?

Man kann Pfingsten als Bewusstseinsmöglichkeit in seinem Leben, wenn man es genau und wach anschaut, vertiefen. Auch Berichte von berühmten Menschen  bestätigen dies.

Die Zusammenfassungen eines  Artikels, der unter folgender Adresse nachzulesen ist -www.zeit.de/2013/16/albert-schweitzer – , weist darauf hin.

Albert Schweitzer

  • …. So berichtet Schweitzer von einer Art Erweckungserlebnis, das ihm mit 21 Jahren zuteil wurde: „An einem strahlenden Sommermorgen, als ich – es war im Jahre 1896 – in Pfingstferien zu Günsbach erwachte, überfiel mich der Gedanke, dass ich dieses Glück nicht als etwas Selbstverständliches hinnehmen dürfe, sondern etwas dafür geben müsse. Indem ich mich mit ihm auseinandersetzte, wurde ich, bevor ich aufstand, in ruhigem Überlegen, während draußen die Vögel sangen, mit mir selber dahin eins, dass ich mich bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr für berechtigt halten würde, der Wissenschaft und der Kunst zu leben, um mich von da an einem unmittelbar menschlichen Dienen zu weihen.“ In die verbleibenden neun Jahre fielen das erste und zweite Theologische Examen sowie die Ordination in Straßburg, ein Orgel-Studienaufenthalt in Paris, die Promotion zum Doktor der Philosophie, die theologische Habilitation und Privatdozentur, das Direktorat am Theologischen Thomasstift zu Straßburg und die Arbeit an der Bach-Biografie.

 

  • Vom gelöbnisgeprägten 30. Lebensjahr an beginnt Schweitzer, der sich bereits der Pariser Missionsgesellschaft für den Kongo verpflichtet hatte, in Straßburg noch ein Medizinstudium, das er 1912 mit der Approbation zum Arzt und einer Dissertation abschließt und 1912/13 mit einer tropenmedizinischen Zusatzausbildung in Paris ergänzt – sodass der Abreise nach Lambarene am 21. März 1913 nichts mehr im Wege steht, sozusagen mit achtjähriger Verspätung gegenüber dem inneren Erweckungsschwur. Während des Medizinstudiums erschien noch seine Geschichte der Leben-Jesu-Forschung und die deutlich erweiterte deutsche Ausgabe seines Bach-Buches. Es folgten weitere Arbeiten wie die religionsphilosophischen Vorträge, die Kulturphilosophie und die Mystik des Apostel Paulus. Hinzu kommen dann noch die autobiografischen Berichte des „Urwalddoktors“ aus der späteren Zeit.

 

Auch Cecilia Bartoli ruft zu einem Bewusstseinswandel, der unter folgender Adresse – zeit.de/2013/19/oper-cecilia-bartoli-norma-bellini – nachzulesen ist, auf. Ebenfalls hierzu eine Zusammenfassung und Zitate aus diesem Artikel:

Cecilia Bartoli

 „Wir müssen unser Leben ändern“

Cecilia Bartoli ist die Primadonna assoluta unserer Zeit. In Salzburg singt sie zum ersten Mal die Norma in Vincenzo Bellinis Oper. Ein Gespräch über tragische Frauenrollen, passende Schuhe und italienische Politik.

Die von Bartoli geleiteten Pfingstfestspiele in Salzburg tragen dieses Jahr das Motto „Opfer“. Sie selbst wird am 17. Mai im Haus für Mozart ihr Debüt als Vincenzo Bellinis Norma geben – eine Partie, die ihr kaum jemand zugetraut hätte.

Bartoli:

  • Ich liebe das deutsche Wort „Opfer“! Es schillert, es hat ganz unterschiedliche Bedeutungen, je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Das Englische kennt für „Opfer“ zwei Begriffe: sacrifice und victim, also einmal „Opfer bringen“ und einmal „Opfer sein“, Opfer einer Unterdrückung, Opfer von Hass und Gewalt, Opfer der eigenen Selbstüberschätzung. Als Italienerin denke ich allerdings auch ans Lateinische, offere, ans „Offertorium“ in der katholischen Messe…

 

·         „Wir müssen Opfer bringen, um die Krise zu überwinden“

…dann würden einige vielleicht begreifen, dass wir unser Leben ändern müssen. Wir können nicht so weitermachen wie bisher, es ist unverantwortlich, in einer Familie fünf Autos und fünf Computer zu haben, nur weil es fünf Familienmitglieder gibt. Wir müssen verzichten lernen, und jetzt bin ich wieder beim „Opfer“: Wir müssen Opfer bringen, um die Krise zu überwinden, in die uns nicht zuletzt die zwanzig Jahre unter Silvio Berlusconi hineinmanövriert haben. Und es ist nicht nur eine wirtschaftliche Krise, es ist auch und vor allem eine des Geistes, der Kultur. Italia appartene all’italiani, verstehen Sie? (Täuscht es, oder hat Cecilia Bartoli plötzlich Tränen in den Augen?) Italien gehört nicht den Politikern, es gehört uns. Wir müssen begreifen, dass wir uns selbst um unseren Garten kümmern müssen. Dann werden wir eines Tages auch nützlich für Europa sein.

  • Wenige Frauen sind in Führungspositionen, warum muss der Papst immer noch ein Mann sein? Stellen Sie sich vor, wenn im März im Vatikan anstelle von Signor Bergoglio eine Signora Bergoglia verkündet worden wäre! Eine Explosion hätte es gegeben! Wir dürfen bloß keine Angst haben. Die einen wollen Päpstin werden, die anderen hören ihr Leben lang Maria Callas, die Dritten stehen am liebsten zu Hause am Herd und kochen Pasta alla Norma. Hauptsache, wir tun, was wir tun, aus freien Stücken.

 

Wenn wir das Leben beobachten, haben wir die Neigung in dieser Zeit, besonders wenn das Wetter schön ist, einzuschlafen, d.h. unsere Lebensziele zu vergessen. Durch Unglücksfälle, negative Reaktionen im Leben werden wir jedoch oft aufgerüttelt. Wir realisieren, dass wir eine Zeit erleben, in der viel Negatives ausgelebt wird. Wir erinnern uns als Bibelkenner an den Rufer in der Wüste – Johannes den Täufer -. Die negativen Ereignisse zeigen uns aber auch, dass wir das Positive erfahren können, wenn wir nicht einschlafen. Das Sprichwort –“Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“ – bewahrheitet sich. Als Urheber des Sprichwortes gilt Goethe.

Die Freiheit macht uns erst zum wahren Menschen. Das Opfer im Sinne, wie es z.B. Albert Schweitzer lebte und wie Cecilia Bartoli es erklärt, gehören  zum Pfingsterlebnis. Deshalb stehen auch Albert Schweitzers Tat und ebenso das Leben Cecilia Bartolis unter dem Zeichen von Pfingsten.

Das Gleiche gilt, wenn wir uns gezielt um einen Bewusstseinswandel bemühen.

 

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert