Achtsamkeitsmeditationen mit der 1. Aufmerksamkeitsstufe

Achtsames Wahrnehmen der Sinneswelt:

Wenn wir nicht mehr passiv „glotzen“ (dies steht stellvertretend für alle Sinnesprozesse), sondern mit innerer Aktivität der Stufe 1 oder mehr die Sinneswelt beobachten, erleben wir die Wahrnehmungen nicht mehr als von aussen gegeben. Dank unserer Delta Aktivität sind wir uns im Klaren, dass unser Delta zur Wahrnehmung ebenso nötig ist, wie die Sinnesreize, die unsere Sinnesorgane erfassen. Die Sinneswelt wird von uns als materiell erscheinende Welt erlebt. Wir wissen aber, dass sie durch die Wechselwirkung der nicht materiellen Vergangenheitsfelder und dem menschlichen Delta, das seinen Ursprung im nicht materiellen Gegenwartsfeld hat, so erscheint, wie wir sie erleben. Im achtsamen Wahrnehmen eines Waldes erleben wir nach einer gewissen Zeit, die aufbauenden Kräfte, die im Sinnesteppich verborgen auf uns wirken.

Achtsames Wahrnehmen unseres Denkens:

Wenn wir nun den Gedankenroboter nicht automatisch ablaufen lassen, sondern achtsam unseren Denkprozess beobachten, können wir Folgendes feststellen:
• Beim Denken sind wir wach. Wir durchschauen alles, was wir denken oder realisieren, dass gewisse Gedanken im Nebel verschwinden. Dann wird unser Bewusstsein Richtung Traum abgedämpft und wir können nicht mehr vom bewussten, klaren Denken sprechen.
• Wir müssen mit der Aktivität unseres Deltas die Gedanken „schöpfen“. Der Gedankeninhalt ist jedoch auch ohne unser Zutun gegeben.
• Jeder Gedanke ist in einem unendlichen Begriffsgeflecht mit allen anderen Begriffen verbunden. Mit unserer Delta Aktivität können wir immer tiefer in diesen Zusammenhang eindringen, können ihn jedoch nicht verändern.
• Denken ist ein aktiver Prozess, der auch im Normalbewusstsein nur durch die für uns noch unbewusste Delta Aktivität stattfindet. Deshalb können wir selbst entscheiden, ob wir denken, wann wir denken, was wir denken wollen. Dies gibt uns schon im Alltagsbewusstsein einen Vorgeschmack von Freiheit.
• Erst im Delta Bewusstsein wird uns klar, dass man von echter Freiheit erst dann sprechen kann, wenn das Delta aus dem Gegenwartsfeld in den Strukturen bewusst bestimmt, wie es handeln will. Keine unbewussten Handlungs-, Emotions- und Gedankenstrukturen bestimmen unterbewusst die menschliche Handlung.
• Das Gehirn ist nur die physische Struktur, die unser Denken im Sinnlichen unterstützt. Denken als Delta Aktivität ist jedoch eine Bewegung im Gegenwartsfeld. Mit dem Hirn können wir die Resultate dieser Bewegung nachvollziehen.

Achtsames Wahrnehmen unseres Fühlens:

Wenn wir nun den Emotionsroboter nicht automatisch ablaufen lassen, sondern achtsam unseren Emotionsprozess beobachten, können wir Folgendes feststellen:

• Unsere Emotionen steigen wie im Traum aus dem Emotionsmeer auf.
• Wir können unsere Gefühle nicht steuern, wir können sie höchstens wieder abtauchen lassen und nicht verstärken.
• Unsere Gefühle werden durch unser Gehirn bewusst gemacht. Die erste Wahrnehmung berührt unseren Kreislauf und unsere Atmung. (Ein Mensch mit einem warmen Herz. Er hat ihr das Herz gebrochen. Er hat herzlos gehandelt. Es verschlägt mir den Atem) Wenn wir Hirn statt Herz und Atem einsetzen, wird sofort klar, dass unser primäres Gefühlsorgan nicht unser Hirn ist.
• Um Gefühle zu erleben, die nicht als Emotionsstrukturen in den Vergangenheitsfeldern fixiert sind, ist eine Delta Aktivität nötig. Dann können wir echte Liebe oder Vertrauen existentiell erleben. Dies sind dann Gefühle aus den Gegenwartsfeldern, die uns frei lassen und nicht mit Wucht in ihre Abhängigkeit zwingen. Diese machen uns glücklich und zufrieden, nicht süchtig und unglücklich.

Achtsames Wahrnehmen unseres Wollens:

Wenn wir nun den Motorikroboter nicht automatisch ablaufen lassen, sondern achtsam unseren Handlungsprozess beobachten, können wir Folgendes feststellen:

• Unsere Handlungen werden durch unser Gliedmassensystem ausgeführt. Sie werden durch Reflexe, Emotionsmuster und Gedankenmuster gesteuert.
• Wenn unsere Egostruktur bewusst handelt, fühlt sie sich frei und die Handlung kann doch von unbewussten, egoistischen Motiven ausgelöst werden.
• Im Alltagsbewusstsein ist das Motiv einer Handlung unterbewusst. Der Mensch ist ein unfrei handelndes Wesen.
• Im Delta Bewusstsein kann ich meine Motive bewusst aus dem Gegenwartsfeld schöpfen. Ich handle dann frei. Wenn Emotionsstrukturen meine Handlung auslösen. Kann ich diese mit wachem Bewusstsein beobachten. Ich kann dann auch meine Handlung richtig einordnen.
• Da durch achtsame Selbstbeobachtung die freie Handlung als Eingreifen des Deltas aus dem Gegenwartsfeld unter Nichtberücksichtigung der Vergangenheitsstrukturen erlebt wird, können in diesem Fall die motorischen Nerven, die vom Gehirn gesteuert werden, nicht den Impuls zur Handlung geben.
Freies Handeln ist demnach ein direktes Eingreifen des Deltas in das Muskelgewebe des Menschen. Das individuelle Gegenwartsfeld – das menschliche Delta – kann seinen Willen direkt im Vergangenheitsfeld des menschlichen Leibes als Handlung (Bewegung) umsetzen.

2 Kommentare

  1. Können wir wirklich selbst entscheiden ob wir denken?
    Ich erinnere mich an zahlreiche „philosophische“ Diskussionen die ich mit mir nahestehenden Personen geführt habe. Kann ich wirklich bestimmen was ich denken will? Kann ich nicht denken? Kann ich bestimmen, wann ich denke?
    Ist es nicht so, dass ich einem Gedankenkarussell ausgeliefert bin, Emotionen, Gedanken einfach hochkommen und mich packen? Ich kann mich noch so dagegen wehren und versuchen, nichts zu denken. Während ich versuche, nichts zu denken, denke ich ja bereits wieder darüber nach, ob es überhaupt möglich ist, nicht zu denken. Ich finde diese Diskussion sehr spannend und würde mich über weitere Tipps freuen, wie es euch gelingt, nicht zu denken!

  2. Liebe Perta

    Solange Du denkst, ohne es zu wollen, bist Du in guter Gemeinschaft mit ca. 98% der Menschen. Solange Du denkst, ohne es zu wollen, es aber merkst, dass Du nicht willst, gehörst Du zu den ca. 5-?% der Menschen, die auch nicht denken wollen. Ob es Dir heute schon gelingt, ist fragwürdig. (Anscheinend noch nicht!)
    Es wid Dir aber noch gelingen! So vielzu heute.

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