Alzheimer II

Ein heute alle ängstigendes Beispiel erleben wir als Patienten oder Betroffene in der häufig im Alter auftretenden Krankheit Alzheimer.

Der Mensch hat drei Systeme im Körper: Das Sinnes-Nerven-System, das Atem-Rhythmus-System und das Gliedmassen-Stoffwechsel-System. Sie durchdringen sich, haben aber ihre Schwerpunkte im Kopf (Hirn, Sinnesorgane), im Herz (Herz-Blutkreislauf, Lunge) und Hand (Gliedmassen, Magen). Sie ermöglichen uns mit unserem Körper zu denken, zu fühlen und zu wollen.

Bei Alzheimer ist das Sinnes-Nerven-System krank und wird immer mehr zerstört. Also die Sinne und das Hirn (veränderte Sinneswahrnehmungen, Vergessen und auch „vergessen“ der Bewegungen=Bewegungsstörungen) sind betroffen. Das Denken, das auch bei der Sinneswahrnehmung nötig ist, das den Menschen an die Gefühle erinnert und das die Bewegungszustände der Gliedmassen feststellt, ist immer weniger möglich. Das Fühlen und Wollen sind jedoch gesund. Störungen in den Gefühlen und Bewegungen sind nur durch das Versagen der Nerven vorhanden. Die Desorientierung im Wahrnehmen, Fühlen und Bewegen sind demnach direkte Folgen des kranken Nervensystems.
Das Denken ist also durch die Krankheit (Selbsterkenntnis, Erinnerungen) immer weniger möglich. Jedoch Fühlen und Wollen, die nun nicht mehr vom Hirn wahrgenommen werden können, sind gesund.

Dies erklärt auch, weshalb die Alzheimer-Patienten gefühlsmässig genau merken, was sie wollen.

Einige Beispiele des schrecklichen Verlaufs der Krankheit zeigen, dass fast alle davor Angst haben. Deshalb wird heute jedes Vergessen spasshalber als beginnendes Alzheimer-Syndrom gedeutet.
Bsp. Die Störung der Sinne, sieht man an der falschen Wahrnehmung einer Tischplatte. Der Zwischenraum zur Tischplatte wird wie Watte empfunden, obwohl man einen Tisch im gesunden Zustand als hart wahrnehmen würde.
Bsp. Man vergisst immer mehr, in den letzten Phasen sogar die eigene Persönlichkeit und die Erinnerungen, die im Langzeitgedächtnis „gespeichert“ sind, werden „gelöscht“.
Bsp. Mit der Zeit sind Gehhilfen nötig, um sich weiterhin fortbewegen zu können.
Bsp. Es kommt dazu, dass man nicht mehr alleine essen kann.
Die gesunden Menschen dürfen aber nie vergessen, dass das Fühlen und Wollen gesund bleibt. Der körperunabhängige, geistige Mensch kann im Geist weiterhin denken, fühlen und wollen. Es ist eine Frage des Bewusstseins, ob man dies erlebt und weiss. Wenn man sich als Gesunder das Delta Bewusstsein errungen hat, kann der Tod einen nicht mehr ängstigen. Er ist ja der körperunabhängige Zustand. In ihm können wir unser ewiges Individuum von den Kräften des Körpers nicht mehr beeinflusst selber erleben. Wenn wir dies erfahren haben, schätzen wir das Leben in unserem Körper umso mehr, sind aber nicht beim Gedanken an den Tod „zerstört“. Deshalb können wir auch das schwere Schicksal der Alzheimerpatienten besser ertragen.

Denn uns ist klar, dass man auch ohne Hirn denken, ohne Herz fühlen und ohne Glieder wollen kann.

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