Aufmerksamkeitsmeditation und die Ideale Freiheit, Gleichheit und Sozialität

Bildlich gesprochen klettern wir bei einer Aufmerksamkeitsmeditation auf unseren Ich-Leuchtturm. Wir nehmen mit unserem Denken wahr, wie wir seelisch in den zwei Dimensionen organisiert sind. Mit unserem Denken und den entsprechenden Sinnesorganen nehmen wir wahr, wie die Welt (auch die Welt unseres Körpers) körperlich in den drei Dimensionen ist.

Wir müssen die drei Ideale als Ich-Mensch immer wieder neu schaffen, damit sie sich nicht in ihr Gegenteil verkehren. Als Begriffe ohne das aktive und bewusste Neuschaffen durch den lebenden Menschen tönen sie nur schön, werden aber nicht wirksam.

Mit Aufmerksamkeitsmeditationen kann man Folgendes wahrnehmen:

Freiheit im Denken

Wir können individuell denken. In dieser Welt des Denkens sind wir frei, da sie aus der Zukunft heranströmt, die noch nicht bestimmt oder strukturiert ist. Diese Zukunft ist keine Weiterführung der Vergangenheit in die Zukunft. Wir sind kreativ und schaffen etwas wirklich Neues. Wir können denken, aber niemand kann uns zwingen zu denken. Wir denken in der ersten Dimension. Aus der nullten Dimension oder dem Punkt scheint unser raum- und zeitloses Sein oder unser Ich-Geist in unseren Körper.

Wenn wir in der Gegenwart mit hellem Bewusstsein denken, sind wir nicht von vergangenen Seelenstrukturen und Hirnmustern geprägt und unfrei. Wir können in Freiheit denken. Wir sind uns vollständig bewusst. Es gibt nichts Unbewusstes, das in unser Bewusstsein hineinspielt. Wir müssen nicht Rücksicht auf das Vergangene nehmen und können neue Wege gehen, auch wenn sie unbequem sind. Wir können unsere Komfortzone verlassen und neue denkerisch durchdrungene Entscheide in Freiheit treffen. Wir sind kreativ, da Gott der Schöpfer des Alls ist und wir Menschen seine Geschöpfe mit individuellem Willen sind.

Gleichheit im Fühlen

Wir können als einmaliges Individuum als Mensch fühlen. In dieser Welt des Fühlens sind wir frei, da sie aus der Zukunft heranströmt, die noch nicht bestimmt oder strukturiert ist. Fühlen ohne Freiheit ist nicht ein individuelles gleich sein. Es ist erzwungene Gleichmacherei.

Da wir aber im Fühlen unser Bewusstsein noch nicht ganz geklärt haben, sind wir gleich wie alle anderen Menschen, aber noch nicht frei. Wir leben in den zwei Dimensionen. Von oben oder dem Geist (Ich) kommt bei allen Menschen das Gefühl der Freude, von rechts oder der Geist-Seele das Gefühl der Angst, von links oder aus der Körper-Seele das Gefühl der Traurigkeit und von unten oder dem Körper das Gefühl der Wut. Christlich kann man sagen, dass wir im Seelischen unser Kreuz aufgerichtet haben.

Wenn wir in der Gegenwart fühlen, sind wir nicht von vergangenen Seelenstrukturen und Hirnmustern emotionell geprägt und unfrei. Da unser Fühlen nicht ganz bewusst ist, können wir nicht in Freiheit bestimmen, welche Gefühle kommen. Aber alle Menschen haben die gleichen Gefühle. Die Gefühle sind im Jetzt für den Menschen ein objektives Feedback der Welt. Als Mensch ist man gleich wie alle anderen, da wir göttliche Wesen sind.

Sozialität im Wollen

Wir können als einmaliges Individuum als Mensch wollen oder handeln. In dieser Welt des Wollens sind wir frei, da sie aus der Zukunft heranströmt, die noch nicht bestimmt oder strukturiert ist. Wollen ohne Freiheit des individuellen Menschen ist Zwangssozialisierung, nicht Sozialität. Das Wort hat das Wort sozial in sich, bedeutet aber das Gegenteil.

Da wir aber im Wollen unser Bewusstsein noch fast nicht geklärt haben, sind wir sozial oder mit dem alten Wort der Französischen Revolution „brüderlich“ zu den anderen Menschen. Wir leben in den drei Dimensionen und brauchen die Ressourcen unserer Erde.

Wenn wir in der Gegenwart wollen, sind wir nicht von vergangenen Seelenstrukturen und Hirnmustern geprägt und unfrei. Da unser Wollen meistens unbewusst ist, können wir nicht in Freiheit bestimmen, welche Willensimpulse umgesetzt werden. Aber alle sich ihres göttlichen Ursprungs bewusste Menschen handeln auf der Erde und wollen die Ressourcen „brüderlich“ oder sozial teilen, weil sie im Anderen ein göttliches Wesen erleben. Sie übernehmen auf diese Art ihre Verantwortung.

Diese drei Aufmerksamkeitsmeditationen kann jeder Mensch immer wieder machen, um zu erleben, dass Freiheit nur im Denken im Jetzt, Gleichheit im Fühlen im Jetzt und Sozialität im Wollen oder Handeln im Jetzt auf der Erde gilt. Wenn der Mensch im Moment mit hellem Bewusstsein lebt, ist er nicht von Vorurteilen (so machte man es immer usw.) abhängig. Deshalb ist jede Aufmerksamkeitsmeditation heilsam. Der Mensch ist nicht mehr von nicht durchschauten alten Strukturen abhängig und macht nur noch, was er selber wahrnimmt.

Freiheit im Denken, Gleichheit im Fühlen und Sozialität im Wollen können im Jetzt in der Seele der Ich-Menschen erlebt werden.

Die „Verdrehung“ der 3 Ideale

Wenn das Ich nicht weiterschreitet (sich entwickelt), drehen sich die Ideale gegen den Menschen. In der Vergangenheit der Körper-Seele wirken sie als Zwänge und Vorurteile in der Seele des Menschen. Sie werden auf der Erde zerstörerisch.

Aus Freiheit wird Zwang, aus Gleichheit Gleichmacherei oder Vetternwirtschaft und aus Sozialität Steigerung des Egoismus oder Zwangssozialisierung.

Es sind immer wenige Menschen, die bestimmen und die Macht über die anderen ausüben.

In jedem Menschen sitzt die Stimme des Egos. Sie will die anderen zwingen zu dem, was man selber will. Sie will die Gleichheit nur für Menschen, die es „verdienen“. Sozialität – Aufteilen der Güter der Erde – nur mit Gleichgesinnten. Wenn man diesen Weg einschlägt, bekämpfen sich am Schluss alle.

Die drei Ideale und der göttliche, individuelle Mensch

Die Ideale Freiheit, Gleichheit und Sozialität sind nur im göttlichen, ewigen Ich auf der Erde möglich, wenn sich jeder Mensch als individuelle göttliche Schöpfung erlebt. Der Mensch denkt nur im Jetzt im Ich-Punkt frei. Er ist ganz bewusst. Er fühlt halbbewusst und will unbewusst. Sein Denken, Fühlen und Wollen ist aber im Jetzt immer im Einklang mit Gott.

Der Mensch muss den Augenblick bewusst erleben, um im Geist zu leben.

Systemwissenschaft

In Wikipedia kann man unter vielem Anderen unter Systemwissenschaft nachlesen: „Die Systemtechnik (oder Kybernetik) ist dagegen stärker an der Beherrschung und Steuerung von zumeist technischen Systemen interessiert. Der Systemtechnik, in Verbindung mit technischen Systemen, eng verwandt ist die Regelungstechnik.

Der sinngemäß von Aristoteles übernommene Leitsatz der Systemwissenschaft lautet Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Dies soll darauf hinweisen, dass durch die Kenntnis der Eigenschaften einzelner Systembestandteile nicht auf das Verhalten des Gesamtsystems geschlossen werden kann. Man bezeichnet dieses Phänomen als Emergenz und das Leitbild dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise als Holismus.“

Die Systeme des Menschen im Körper, in der Seele und im Geist

Im Körper des Menschen wirken komplexe, verschiedene Systeme zusammen:

Im Körper haben wir als Instrument des individuellen Geistes (des menschlichen Ichs) zum Wahrnehmen und Denken das Sinnes-Nervensystem.

Im Körper haben wir als Instrument zum Fühlen das Rhythmus-Atemsystem.

Im Körper haben wir als Instrument zum Wollen und Handeln das Gliedmassen-Stoffwechselsystem.

Die Emergenz in der Systemwissenschaft (das Ganze ist mehr als die einzelnen Teile) bedeutet: Das Ganze ist der individuelle menschliche Geist. Er umfasst alles. Ohne den individuellen Geist erklärt man Systeme, die nur das Instrument des Geistes (des individuellen Ichs) auf der Erde sind.

In der menschlichen Geist-Seele sprechen wir vom Wahrnehmen der Welt, dem Denken, Fühlen und Wollen in der Seele.

Mit dem menschlichen Geist können wir unter Zuhilfenahme des Körpers auf der Welt eingreifen.

Die drei Systeme zum Denken (Freiheit), zum Fühlen (Gleichheit) und zum Wollen oder Handeln (Sozialität) hat schon Rudolf Steiner vor über 100 Jahren. als man die Systemwissenschaft noch nicht kannte,, charakterisiert. Er sprach nicht von einer Teilung des Körper in drei Systeme, sondern von einer Durchdringung des ganzen Körper durch die Systeme.

Alles im lebendigen Körper ist von Nerven durchzogen, durchblutet und wird ernährt.

Der Mensch und die Zeiten

Der lebende Mensch lebt im Jetzt, aber es kommen auch Einflüsse aus der Zukunft, aus der Ewigkeit, der Vergangenheit und der momentanen Gegenwart ins Jetzt. Anders gesagt ist der Ich-Mensch ein Produkt der Vergangenheit (Genetik und Erziehung). Aber sein eigener Kern spielt auch eine grosse Rolle, wenn der Mensch nicht ganz vom Geist abgetrennt ist.

Dieser geistige Kern kommt aus der Zukunft und der Ewigkeit (Raum- und Zeitlosigkeit).

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