Bachkonzert im Grossmünster Zürich

Ich besuchte am 3. 8. 11 ein Bach-Konzert  im Grossmünster Zürich. Es spielte auf der Orgel  Bernhard Billetter. Vor der Kirche bildete sich schon eine Stunde vor Beginn eine riesige Besucherschlange, die über den ganzen Platz reichte. Daher konnte das Orgelkonzert erst mit einer Viertelstunde Verspätung beginnen. Zum Glück hatten im Grossmünster ca. 3000 Leute Platz. Trotz allseitiger Überforderung fanden noch alle Bachliebhaber einen Platz.

Bernhard Billetter stellte das Programm  so zusammen, dass man zuerst Stücke aus dem Früh- gegen Schluss aus dem Spätwerk Bachs hörte. Man konnte im Konzert erleben, dass Bach sein Leben lang gearbeitet und sich grandios gesteigert hat. Der Bach, den wir normalerweise kennen, ist erst durch lange Arbeit entstanden. Lebenslängliche Evolution, Offenheit und Verarbeitung der neuesten Trends machten Bachs Musik unsterblich. Sie wirkt heute noch zum Teil sehr „modern“, chromatisch und komplex.

Ohne Aufmerksamkeit hört man nur ein Chaos von vielen Tönen, die laut sein können. Man muss selber rein geistig ohne Beeinflussung des Körpers denken, fühlen und wollen, so dass man immer mehr bei Bach hört. Nur Töne hören nützt nichts.

Mit gesundem  Menschenverstand oder der Intuition, sind wir uns noch nicht vollbewusst, aber können die Kunst und Religion von Bach mit unseren Gefühlen empfinden.

Analysiert man Bach nur intellektuell, ist er zwar äusserst interessant. Man wird aber nicht von tiefen Gefühlen bewegt und empfindet nicht den geistigen Willen von Bach. Die Gefühle beschränken sich auf den eigenen Stolz, die mathematischen und andere Zusammenhänge begriffen und herausgefunden zu haben. Der Wille  wirkt nur unbewusst, um von Gedanken zu Gedanken zu kommen. Mit dem Denken ist es überhaupt erst möglich, diese musikalischen Inhalte zu begreifen. Da dieses Denken nur intellektuell ist, hören wir bei Bach nicht  Wissenschaft, Kunst und Religion. Man ist  ja im Körperbewusstsein nicht wissenschaftlich, künstlerisch und religiös gestimmt.

Man kann jedoch  mit dem normalen Bewusstsein nie sagen, ob ein Musikwissenschaftler nur  intellektuell oder auch mit seinem, geistigen Denken, Fühlen und Wollen die Musik interpretiert.

Es besteht die Möglichkeit die Musik Bachs intellektuell zu analysieren. Man kann aber auch Bach intuitiv oder  mit dem Delta Bewusstsein aufmerksam hören. Dann ist Wissenschaft, Kunst und Religion ein Ganzes und im Delta Bewusstsein sind das  Denken, Fühlen und Wollen  vom Körper nicht mehr beeinflusst. Bei der Musik Bachs liegt der Schwerpunkt beim „fühlenden“ Hören, wobei das „wissende“ Denken und das „religiöse“ Wollen nicht fehlen dürfen.


Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert