Goethes Farbenlehre II

Goethe trennte Moral nicht von der Natur, die mit den naturwissenschaftlichen Gesetzen beschrieben werden kann. Die Widersprüche in der Natur (z.B. Licht=Quant oder Materie, Bewegungs-, Stoffwechsel- oder Ernährungs-, Gefühls-, Denkerklärung, Funktionsweise des Herzens, der Nerven und Sinnesorgane) zeigen, dass mit den heute bekannten naturwissenschaftlichen Gesetzen nur die Oberfläche der Natur erfasst und erklärt werden kann. Will man tiefer gehen, muss man die Gesetze der Moral dazu nehmen. Dazu braucht man aber ein verwandeltes Bewusstsein. Goethe hatte sein Bewusstsein schon verwandelt. Heute würde man sagen, er sei den Weg, den die Delta Dynamik in der modernen Zeit  beschreibt, schon gegangen. Er sagte ja zu Schiller, er sehe Gedanken wie andere die Natur. Er hatte sein Denken in die Gegenwart „geholt“ und sah die Gedanken bildhaft. Es ist aber ein grosser Unterschied, ob man die Welt in Bildern, die kommen, wann sie wollen, erlebt oder ob die Gedanken, die in der Natur zu finden sind, vom Menschen willentlich in Bildern erlebt und gesehen werden können.

Dass die Gesetze der Moral ebenso wie die Naturgesetze wirken, erlebt man heute immer tiefer in den unterschiedlichsten Therapien. Nur ein Mensch mit einer moralischen Selbsterkenntnis kann sich selber heilen. Die Bewegungen und chemischen Medikamente und der Einsatz des Computers können nur ihre Hilfe entfalten, wenn der Mensch es will. Sonst ist der Mensch ein Roboter, der manipuliert wird und der gewisse Krankheitssymptome verlieren kann. Eine Heilung tritt erst ein, wenn der Mensch einbezogen wird. Nur mit der Naturwissenschaft erklärt man den Menschen mit einem computergesteuerten Roboter. Das gelingt heute immer besser. Die Widersprüche entstehen aber, weil wir einen Menschen vor uns haben. So sagt Steven Mack, der einen Sturz aus 150 Metern Höhe überlebt hatte,  für naturwissenschaftliche Ohren unsinnige Sätze. “ Mein Unfall ist mein grösstes Glück. Ich bin von meinem Weg abgekommen, der Unfall hat mich wieder zurückgeführt. Ich kann meine Welt im Innern wieder aufbauen. …“ In einem neuen Buch (Walter, Niels (2011) Der Blindgänger. Gockhausen:Wörterseh) kann man diese nachlesen. Der Name des Verlags hat nichts mit dem bekannten Wörthersee zu tun. Steven Mack kann seit seinem Unfall nicht mehr sehen und spricht sogenannte unsinnige Wörter aus.

Dies erlebt man auch in den Qualitäten der Farbtherapien, die alle direkt oder indirekt auf der Goethe’schen Farbenlehre aufbauen. Er sieht in den Farben nicht nur die Quantitäten der Wellen, sondern auch den geistigen Kampf verschiedener Weltmächte. Im gesamten Naturreich sieht er Moral und Natur zusammenwirken, auch in der Farbentstehung. Es sind für ihn nur zwei verschiedene Aspekte desselben Wesens. Deshalb ist Goethe mit seinem Denken ein religiöser Mensch. Für ihn ist der Mensch nicht nur ein menschlicher Roboter, dem die Freiheit von der Naturwissenschaft immer mehr abgesprochen wird, sondern auch ein geistig individuelles Wesen.

Eine kurze Zusammenfassung seiner Entdeckungen:

1. Zur Farb-Entstehung braucht es nicht nur das Licht sondern auch das Dunkle. Goethe sagt, das Licht „kämpfe“ in einem trüben Medium (Luft, Wasser, Linsen, Prismen usw.) mit der Finsternis. Mischt man statisch weiss mit schwarz ergibt sich grau. Geschieht dies aber dynamisch, entstehen die Farben.

 

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