Im Sprung über den Abgrund, ins Nichts, wechsle ich von der Vergangenheit in die Gegenwart

Das Bild des Abgrunds, der das irdische Bewusstsein zunächst vom himmlischen Delta-Bewusstsein trennt, ist schon uralt. Ebenso die Vorstellung, dass man zunächst im Nichts landet, wenn man springt. Was bedeutet dieses Bild in Bezug auf unsere heutigen Bewusstseinsfragen?

Auf der einen Seite des Abgrunds befindet sich die Welt der Vergangenheitsstrukturen. Es ist die Welt der unterphysischen, physischen und überphysischen Felder. Diese Welt zeigt sich im täglichen Leben, in den Vorstellungen des Egobewusstseins, als die Welt der Technik, als Natur und als Emotions- und Gedankenstrukturen.

Auf der anderen Seite beginnt das Meer der Gegenwart. das zuerst als Nichts erlebt wird. Es wird als Nichts erlebt, da der Halt der Vergangenheitsstrukturen fehlt. Man kann sich an nichts Äusserem mehr festhalten. Man verliert den Boden unter den Füssen. Erst, wenn man die Stütze in sich selbst gefunden hat, bekommt man eine neue Sicherheit. Das Nichts wird nun zum Alles. Man erlebt nun die lebendigen Kräfte, aus denen die Vergangenheitsstrukturen entstanden sind. Man ist nun im „Geistesmeer“, aus dem sich das materielle Dasein herausentwickelt hat. Man ist an der Quelle alles Irdischen. Das Springen über den Abgrund entspricht der inneren Kraft, die nötig ist, um ins Deltabewusstsein zu gelangen. Es fordert uns niemand auf, zu springen. Wir haben die Freiheit im Vergangenheitsbewusstsein zu bleiben. Dies war in kleinen Kreisen immer schon bekannt. Heute ist die Situation für die Menschen total anders. Das Bewusstsein der Menschen ist immer näher an den Abgrund gerückt. Viele Menschen ahnen ihr Deltabewusstsein. Schaudern aber unbewusst vor dem Abgrund zurück. Es ist an der Zeit für die Menschheit, den Abgrund zu überqueren, sonst werden wir von einem ganz neuen Aspekt des Abgrunds erfasst. Bis vor Kurzem konnte man im Leben mit dem Alltagsbewusstsein ohne Probleme bleiben. Man überliess den gefährlichen Sprung stellvertretend einigen wenigen Priestern und Heiligen.

Im konkreten Beispiel, das jeder selbst nachvollziehen kann, will ich wieder auf unser Alltags- und Delta-Bewusstsein zurückgreifen. Im Vergangenheits-, Gegenstands- oder Alltagsbewusstsein befinde ich mich auf der einen Seite des Abgrunds. Ich sehe die Welt der Technik als konkrete Maschinen, als Computer, TV-Apparat, CD-Spieler gegenständlich vor mir und erlebe in meiner Seele die Wirkungen dieser Maschinen und Apparate als seelische Realität. Mit den Maschinen kann ich die Natur bearbeiten, Zeit und Raum schneller überwinden. Mit der Elektronik kann ich zeitgleich überall auf der Welt alles miterleben. Ich erzeuge Bilder und Klänge im inneren Raum der Seele, die ich nur in meinen Fantasien vorstellen konnte. Ich lebe immer mehr in unterphysischen Vorstellungsbildern und Klängen. Es sind Welten, die ich physisch nicht fassen kann. Ein Computerspiel, das die Jungen begeistern kann, besteht aus den physischen Bestandteilen des Computers – Rechner, Bildschirm – und der Software, die die Spielwelten mit Hilfe des Computers erzeugt. Der wichtigste Teil der Spielwelten, die die Menschen in ihren Bann ziehen, ist nicht mehr physisch. Es sind die Informationen der Software, die man auch stofflos durchs All per Funk senden kann. Diese Informationen brauchen nur elektromagnetische Felder, um transportiert zu werden. Elektromagnetische Felder sind auch eine Form von nicht materiellen, unterphysischen Vergangenheitsstrukturen. Mit dieser Welt der Technik hat sich die Menschheit zur Natur eine neue Welt dazu geschaffen, die im Kern nicht mehr materiell ist und mit physischen Apparaten erforscht und sichtbar gemacht werden kann.

Eigentlich müsste man heute das uralte Bild des Abgrundes, der das Alltagsbewusstsein von der Welt des gegenwärtigen Geistes, vom Delta-Bewusstsein trennt, ergänzen. Es existiert heute auch der vom Menschen geschaffene Abgrund der unterphysischen technischen Welt, in dem man das „Alles“ der technischen Wünsche finden kann. So wie das himmlische Gegenwartsfeld alles Irdische durchdringt und mit dem Delta-Bewusstsein erfasst werden kann, durchdringt in Form von Elektrosmog das unterphysische Vergangenheitsfeld der Technik alles. Dieses Feld kann ich durch technische Apparate ohne innere Aktivität meinem Vergangenheitsbewusstsein sichtbar machen. Kein Mensch kann sich heute vor diesem Feld -dem Elektrosmog – schützen. Diesen neuen Abgrund muss man aber nicht überspringen. Es braucht keine innere Aktivität, um in das Reich der Technik zu kommen. Ganz im Gegenteil „saugt“ das Reich der Technik die menschliche Seele mit grosser Kraft „ein“. Dieser Abgrund und das Reich, in das wir nachher gelangen ist das Spiegelbild des „alten“ Abgrunds und des nicht materiellen, überphysischen Gegenwartsfelds. Wir befinden uns in einem nicht materiellen, unterphysischen Vergangenheitsfeld. Satt mit innerer Aktivität und in Freiheit werden die Menschen unfrei, von ihren ungestillten Sehnsüchten ins Reich jenseits des neuen Abgrunds gezogen.

Im Alltagsbewusstsein, das im tiefsten Lebensgefühl die Gewissheit verloren hat, das es seine Wurzeln im Überphysischen hat, erwacht nun die Sehnsucht nach dem Delta-Bewusstsein, um das Gegenwartsfeld aus eigener Erfahrung immer besser kennen zu lernen. Wird diese Sehnsucht durch unsere durch und durch materialistische Bildung nicht gestillt, verwandelt sie sich in die Sucht nach unterphysischen Bild- und Klangwelten. Die Technik stillt und nährt diese Sucht. Die permanente Berieselung durch Musik und Bilder ist heute schon normal geworden.

So wie wir dem Elektrosmog nicht mehr entkommen können, ist es auch nicht möglich den TV-Geräten, den i –Pots, den Autoradios, den Computern usw. zu entkommen. Wir leben heute durch und mit der Technik. Die Technik ist aus dem Leben nicht mehr weg zu denken.

Folgende Frage stellt sich jedoch immer häufiger und dringender: Was sollen und wollen wir technisch umsetzen? Sie ist zur Bewusstseinsfrage und Moralfrage geworden. Die Antwort auf diese für das Überleben der Menschheit äusserst wichtigen Frage erfahren wir sicher nicht aus den Vergangenheitsfeldern der Technik. Überlassen wir die Antwort den Kräften der Technik und den mit ihnen verbundenen Marktkräften, werden wir weiterhin alles Machbare, das Gewinn abwirft, erzeugen. Die Antwort müssen wir uns selbst, jeder Einzelne für sich, mit unserem Delta-Bewusstsein aus dem G-Feld schöpfen. Wenn wir mit den Qualitäten des G-Felds – liebevolle Aufmerksamkeit, Wahrhaftigkeit, echter Mitmenschlichkeit usw. – unseren Einsatz der Technik prüfen, wird sehr schnell klar, welche Art Technik uns fördert und hilft das moderne Leben menschlich zu bewältigen. Wir können uns nicht mehr länger von den unbewussten, dunklen Impulsen aus den V-Feldern leiten lassen. Bewusstseinslicht ist auf allen Lebensgebieten nötig, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Die Lösungsansätze aus dem G-Feld sind sicher keine pauschalen , technokratische Lösungen. Sie werden individuell auf die jeweilige Situation abgestimmt von den Betroffenen gesucht werden müssen. Die allgemeine Frage ist jedoch: Wollen wir die übermateriellen, göttlichen Ideen und Kräfte in Freiheit suchen und in Liebe umsetzen oder lassen wir uns weiterhin ohne Bewusstseinsklarheit von den untermateriellen antigöttlichen Ideen und Kräften bestimmen ?

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