Sprung über den Abgrund II


Vor dem Abgrund leben wir unser normales Leben im Egobewusstsein. Wir leben auf der Vergangenheitsseite des Abgrundes. Alles Gegenständliche, das wir sehen, ist das Endprodukt unserer Hirn- und Sinnesprozesse, das uns mit Hilfe unseres Deltas im seelischen Innenraum ein Bild der Natur entstehen lässt. Anders formuliert, sind unsere inneren Bilder Vergangenheitsbilder der gegenwärtigen Natur. Unsere irdische Konstitution zeigt uns gegenständlich, bildhaft „Standbilder“ aus dem lebendigen Wirken der gegenwärtigen Natur. Unser Gegenstandsbewusstsein gibt uns ein Bild der Natur, wie man es als Normalmensch erlebt: Berge Meere, Sonnenuntergänge, Tiere, Pflanzen und Menschen. Dieses Bild entsteht nur durch die überbewusste Tätigkeit unseres Deltas in den Körperstrukturen. Die biologische Evolution ermöglicht uns ein Erleben der göttlichen Schöpfung in Zeitlupe oder als Standbild. Mit dem gesteigertem Bewusstsein der postbiologischen Evolution können wir sogar in die gegenwärtigen Prozesse der göttlichen Schöpfung blicken. Wir nehmen die nicht materiellen Prozesse aus dem G-Feld, die die Materie beleben und organisieren, wahr. Ebenso können wird seelisch-geistigen Vorgänge, die sich im physischen Menschen zeigen, wahr nehmen. So ist ein echtes Lächeln, eine Offenbarung der im Körper wirkenden Geist-Seele des Menschen. Ohne unsere Delta-Aktivität schlafen wir ein und sinken in ein Schlaf- und Traumbewusstsein ab. Äusserlich bleiben wir wach und denken, fühlen und wollen weiterhin. Fast niemand bemerkt, dass wir zum deltalosen Autopiloten geworden sind. Wenn unsere komplexe Struktur nicht mehr von seiner Delta-Aktivität durchdrungen ist, wird sie von einer anderen Denkqualität ergriffen. Wenn diese andere Denkkraft die Egostruktur steuert, entstehen andere Bilder der Natur. Welche Bilder der Natur entstehen nun, wenn wir mit den toten Gedankenautomatismen, dem Intellekt, den „deltalosen“ Kräften der Egostruktur, die Natur beschreiben?

Beispiele:

Eine wunderschöne Sonnenuntergangsstimmung in den Bergen sehen wir nun mit anderen „Augen“. Wir sind nicht mehr berührt von den Farbklängen des Abendrots, von den ersten Sternen, die am Himmel funkeln und den Eisfeldern der Gletscher auf den höchsten Gipfeln und dem aus den Tälern aufsteigendem Nebelmeer.

Unser Denkautomatismus analisiert innerlich alles mit der Brille des wissenschaftlichen Denkens. Die wunderschönen Farbklänge sind nur gestreute Lichtstrahlen von gewisser Wellenlänge, die Sterne sind Atomfusionszentren, die Lichtjahre entfernt ihre Energie abgeben, die Eisfelder sind gefrorenes Wasser – H2O – , gut zur Stromgewinnung und das Nebelmeer besteht aus in der kalten Luft kondensiertem Wasserdampf.

Die Ehe wird nicht mehr als Gemeinschaft zweier Menschen gesehen, die das Delta unbewusst oder bewusst im Anderen erleben und lieben und ihr Leben gemeinsam gestalten wollen.

Die „deltalose“ Egostruktur eines Wallstreet-Bankers beschreibt die Ehe folgendermassen (Zitat aus TA Seite 14, 12.10.07): „ … Tatsache ist doch: mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird mein Einkommen noch steigen. Du aber wirst mit absoluter Sicherheit nicht schöner. In ökonomischen Begriffen bist du eine Wert vermindernde Geldanlage, ich jedoch eine Gewinnanlage. Du bist 25 Jahre alt, wirst noch etwa fünf Jahre schön bleiben. Dann beginnt der Zerfall. Es wäre ein Unsinn dich zukaufen – was ja eine Heirat bedeutet. Deshalb wäre ein Mietvertrag gescheiter.“

„Die Menschheit nimmt pro Jahr um so und so viele Millionen zu.“

Diese erfreuliche Nachricht, dass so viele Menschen die Gelegenheit bekommen, sich auf der Erde zu entwickeln, kann mit „deltalosen“ Bewusstsein auch so kommentiert werden: Hoffentlich sterben möglichst viele an einer Seuche oder in Kriegen, damit für uns genügend Platz bleibt.

Zeitungsnotiz: „Durch menschliches Versagen ist die U-Bahn entgleist. 50 Menschen sind umgekommen, 300 verletzt.“

Mit dem „deltalosen“ Bewusstsein sagt einem die kalte Intelligenz, dass man in Zukunft die U-Bahnen am Besten ohne Menschen, die Fehler machen, betreiben sollte.

Die äussere Wahrnehmung ist mit Delta und ohne Delta dieselbe. Der Impuls zur Interpretation und das Lebensgefühl, das damit verbunden ist, ändern sich vollkommen. Es entsteht das Bild einer anderen Welt. In dieser Welt ist das Delta, der individuelle Mensch, der gegenwärtig jede Situation neu bewertet, nach den Gesetzen des G-Felds handelt und die natürlichen Bedingungen individuell modifiziert nicht vorhanden oder ein Störfaktor. Er ist zudem das schwächste Glied in der Kette der Abläufe dieser neuen Welt.

Im Erleben der Natur wird der Mensch als subjektiv fühlender Körper angesehen, der sich selbst durch die Funktionsweise seines Gehirns eine Welt vorgaukelt, die es objektiv nicht gibt. Sein Glaube an Gott ist ebenso das Produkt gewisser Hirnzentren und alter Erziehungsmuster. Objektiv besteht die Welt nur aus Schwingungen von bestimmten Wellen. Es gibt keine Farben, keine Töne, keine Gerüche in ihr. Mit anderen Worten sind alle Sinneswahrnehmungen ein Produkt von Sinnesorganen und Gehirnfunktionen. Die Wirksamkeit des Deltas, des Geistes, wird geleugnet. Liebe ist ein Produkt der Sexualdrüsen und der Suggestionen der hirnerzeugten Wünsche. Freiheit existiert nicht. Denn Freiheit wäre ja nur möglich, wenn das Delta des Menschen ohne Zwang aus dem Körper handeln könnte. Ohne Delta ist Freiheit Unsinn.

Ich habe nun aufgezeigt, dass der Mensch durch innere Passivität den alten Abgrund nicht überqueren kann. Er wechselt nicht von der Vergangenheit in die Gegenwart. Er überquert jedoch ohne es zu realisieren den neuen Abgrund, der die Natur von der „Unternatur“ trennt. Er „rutscht“ passiv ohne sein Delta in ein erst seit einigen Jahrzehnten entstandenes neues Reich der Technik. Weil sein Delta nicht dabei ist, wird seine Egostruktur von einer unmenschlichen, kalten Intelligenz ergriffen, die sich an die Stelle seines im G-Feld zurückgelassenen Deltas setzt. Diese Intelligenz setzt alles daran, vom Menschen nicht durchschaut zu werden. Sie stammt aus einem nicht materiellen Feld, das sich ebenso tief unter der Natur wie das Gegenwartsfeld sich über der sinnlich erlebbaren Natur „befindet“. Sie ergreift die Egostruktur automatisch.

Zusammenfassung

Jenseits des neuen Abgrunds kann ich mich in einer zum G-Feld konträren Welt verlieren. Ich muss heute ein Bewusstsein entwickeln, in welche Richtung ich über den Abgrund wechsle. Durch eigene Aktivität nach „oben“ in die Gegenwart, in ein helleres Bewusstsein oder passiv nach „unten“ in ein dumpferes Bewusstsein. Oben gewinne ich durch meine innere Aktivität meinen vollen göttlichen Menschen wieder. Unten verliere ich mein keimendes Delta und gelange in einen dumpferen Bewusstseinszustand, der nicht mehr vom Licht des Delta aufgehellt wird, der die Verbindung zum Gegenwartsfeld verloren hat. Ich verliere mein individuelles Wesen, meine Egostruktur wird Glied eines kosmischen Gedankenroboters, einer kalten antigöttlichen Intelligenz.

Wenn man sein Deltabewusstsein ausgebildet hat, kann man das Reich der Technik auch als erweiterte Egostruktur betrachten. Mit dem Licht meines Deltas durchschaue ich die unmenschliche Intelligenz. Ich begebe mich mit einer vom Delta-Bewusstsein erfüllten Egostruktur ins neue Reich der Technik. So kann dieses Reich mit seinen eigenen Strukturen – zum Beispiel Computerprogramme- für den Menschen sinnvoll genutzt werden. Der Mensch kann mit Hilfe seines im G-Feld bewusst gewordenen Gegenwarts- Bewusstseins auch aktiv unter die Natur absinken und verfällt den Kräften der „Unternatur“ nicht mehr. Er hat die Freiheit auch die ursprünglich mit antigöttlicher Intelligenz geschaffenen Strukturen so zu nutzen, dass sie eine Hilfe im Leben auf der Erde sein können.


Die zentrale Frage ist immer die Frage nach dem Bewusstsein des Menschen. Springt der Mensch mit innerer Aktivität auf die Gegenwartsseite des Abgrunds und taucht erst dann in das neue Reich der Technik oder will er passiv im Reich der Technik sein aufkeimendes Delta-Bewusstsein ganz verlieren? Der Umweg ins G-Feld ist im menschlichen Leben der direkte Weg, um auch im Reich der Technik Mensch zu bleiben.

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