Goethes Farbenlehre I

Goethe kannte die Theorie Newtons schon lange und war wie jeder wissenschaftlich orientierte Mensch von ihr überzeugt. Er wollte aber trotzdem selber irgendeinmal die Farbentstehung  mit von einem befreundeten Professor ausgeliehenen Prismen sehen. Weil er wegen seiner vielen Aufgaben keine Zeit hatte, entdeckte er zufällig, dass Newtons Theorie in wichtigen Punkten die Wirklichkeit nicht beschreiben konnte. Da er kein Berufswissenschaftler war, „musste“ er die gängige Farbtheorie nicht bestätigen. Er war offen und schaute, was sich zeigte. Diese Vorurteilslosigkeit haben auch heute noch die Wissenschaftler, die über die Entdeckungen Goethes lachen, nicht. Diese gehören leider immer noch zur Mehrheit. Die Therapeuten stützen sich jedoch immer häufiger auf Goethes Farbenlehre.

Goethe erforschte die Gesetze der Farben ca. 40 Jahre lang. Er sagte selbst, dass seine grösste Leistung die Entdeckung der Farbgesetze war. Wir jedoch sehen normalerweise den „Dichterfürsten“  in ihm und nehmen seine Farbenlehre nicht ernst. Wir verehren den Künstler und sehen aber nicht den Wissenschaftler. Dass seine Kunst und Wissenschaft ohne tiefe Religion nicht möglich ist, können wir intuitiv ahnen. Diejenigen, die ihn nur mit ihrem Intellekt betrachten, bezeichnen  ihn oft als unchristlich, darunter auch viele  „ Kirchenchristen“.

Ohne Aufmerksamkeit kaut man die wissenschaftliche Meinung, die seit Newton im Prinzip gilt, wieder. Man muss selber rein geistig (ohne Beeinflussung des Körpers) denken, fühlen und wollen, so dass man immer mehr von Goethe erlebt und mit dem geistigen Denken begreift. Goethe nur als Dichter zu sehen, bringt uns nicht weiter.

Mit gesundem  Menschenverstand oder der Intuition, sind wir uns noch nicht vollbewusst, aber können Goethe auch als Wissenschaftler, der auch als Dichter ein Genie war, ernst nehmen.

 

 

Bachkonzert im Grossmünster Zürich

Ich besuchte am 3. 8. 11 ein Bach-Konzert  im Grossmünster Zürich. Es spielte auf der Orgel  Bernhard Billetter. Vor der Kirche bildete sich schon eine Stunde vor Beginn eine riesige Besucherschlange, die über den ganzen Platz reichte. Daher konnte das Orgelkonzert erst mit einer Viertelstunde Verspätung beginnen. Zum Glück hatten im Grossmünster ca. 3000 Leute Platz. Trotz allseitiger Überforderung fanden noch alle Bachliebhaber einen Platz.

Bernhard Billetter stellte das Programm  so zusammen, dass man zuerst Stücke aus dem Früh- gegen Schluss aus dem Spätwerk Bachs hörte. Man konnte im Konzert erleben, dass Bach sein Leben lang gearbeitet und sich grandios gesteigert hat. Der Bach, den wir normalerweise kennen, ist erst durch lange Arbeit entstanden. Lebenslängliche Evolution, Offenheit und Verarbeitung der neuesten Trends machten Bachs Musik unsterblich. Sie wirkt heute noch zum Teil sehr „modern“, chromatisch und komplex.

Ohne Aufmerksamkeit hört man nur ein Chaos von vielen Tönen, die laut sein können. Man muss selber rein geistig ohne Beeinflussung des Körpers denken, fühlen und wollen, so dass man immer mehr bei Bach hört. Nur Töne hören nützt nichts.

Mit gesundem  Menschenverstand oder der Intuition, sind wir uns noch nicht vollbewusst, aber können die Kunst und Religion von Bach mit unseren Gefühlen empfinden.

Analysiert man Bach nur intellektuell, ist er zwar äusserst interessant. Man wird aber nicht von tiefen Gefühlen bewegt und empfindet nicht den geistigen Willen von Bach. Die Gefühle beschränken sich auf den eigenen Stolz, die mathematischen und andere Zusammenhänge begriffen und herausgefunden zu haben. Der Wille  wirkt nur unbewusst, um von Gedanken zu Gedanken zu kommen. Mit dem Denken ist es überhaupt erst möglich, diese musikalischen Inhalte zu begreifen. Da dieses Denken nur intellektuell ist, hören wir bei Bach nicht  Wissenschaft, Kunst und Religion. Man ist  ja im Körperbewusstsein nicht wissenschaftlich, künstlerisch und religiös gestimmt.

Man kann jedoch  mit dem normalen Bewusstsein nie sagen, ob ein Musikwissenschaftler nur  intellektuell oder auch mit seinem, geistigen Denken, Fühlen und Wollen die Musik interpretiert.

Es besteht die Möglichkeit die Musik Bachs intellektuell zu analysieren. Man kann aber auch Bach intuitiv oder  mit dem Delta Bewusstsein aufmerksam hören. Dann ist Wissenschaft, Kunst und Religion ein Ganzes und im Delta Bewusstsein sind das  Denken, Fühlen und Wollen  vom Körper nicht mehr beeinflusst. Bei der Musik Bachs liegt der Schwerpunkt beim „fühlenden“ Hören, wobei das „wissende“ Denken und das „religiöse“ Wollen nicht fehlen dürfen.


Die Wissenschaft, Kunst und Religion

Goethe zeigte mit seiner Farbenlehre wissenschaftlich die Gesetze auf, die über die Feststellungen Newtons weit hinausgingen. Man benützt heute immer mehr seine Erkenntnisse der Farben zur Therapie. Denn Goethe war als Dichter noch Künstler und  auch auf seine Art gläubig.

Bach ist heute noch für viele Millionen mit seinen Kompositionen ein Vorbild, denn er durchdrang seine Kunst mit mathematisch-wissenschaftlichen Gesetzen. Seine von ihm benützten Texte, die in einer Sprache der reformierten damaligen Zeit verfasst wurden, zeigen seine tiefe Religiosität auf.

Meister Eckhard und alle meditierenden Menschen der alten und neuen Zeit haben ihren Schwerpunkt in der Religion oder im verbinden des Geistes mit dem irdischen Körper. Sie sind auch Künstler und Wissenschaftler im tieferen Sinn. Sie meditieren und denken über die Entstehungsgesetze der Erde nach.

Bei diesen Menschen erkennt man, dass Wissenschaft, Kunst und Religion das Gleiche aus verschiedenen Aspekten beschreiben wollen.